Blume: Einsatz ist stressiger als Übung

Der Seelzer Einsatzleiter ist aus Magdeburg zurück und zieht eine positive Bilanz – Neue Medien sind Neuland

Eine positive Bilanz hat Alfred Blume, Leiter der technischen Einsatzleitung der Region Hannover, über den Einsatz im Hochwassergebiet Magdeburg gezogen – auch wenn die detaillierte Auswertung wohl noch Monate dauern wird.

Die technische Einsatzleitung der Region hat in Magdeburg den Rahmen für den Einsatz der vielen Helfer geschaffen. Unter Leitung von Blume als dem obersten Gefahrenabwehrer der Region richtete das Team in den Messehallen unter anderem Unterkünfte mit Schlafgelegenheiten, eine Küche und Duschgelegenheiten e

in. Jetzt ist Blume zurück, mit einem dicken Stapel Papier. „Jeder Tagesverlauf wird protokolliert, jede Einsatzbesprechung“, sagt der Einsatzleiter, der auch Seelzes Ortsbrandmeister ist. Es sei wichtig, im Zweifelsfall nachweisen zu können, dass die angeordneten Maßnahmen richtig gewesen seien. „Eine gute Dokumentation war schon immer das Geschäft“, sagt der Seelzer lakonisch. Selbst auf Zuruf in Auftrag gegebene Dinge müssten notiert werden. Die genaue Auswertung werde noch Monate dauern. Ein Punkt, der dabei besonders berücksichtigt werden müsse, seien die neuen Medien wie Facebook und Twitter. „Plötzlich standen wildfremde Menschen vor uns, die von Strategie nichts verstehen, und wollten helfen – das war für uns Neuland.“ Auch da habe die Fürsorgepflicht gegolten, etwa, dass die Helfer auch was zu essen brauchen. Die erste Woche habe viel Stress bedeutet, viele Menschen mussten unter einen Hut gebracht werden. „Wenn erstmal so ein Apparat steht, wird es etwas ruhiger“, charakterisiert Blume die zweite Woche. Dennoch: Für die Einsatzkräfte, die „Sand und Sack machen mussten“, sei auch die zweite Woche stressig und ein harter Job gewesen. „Wir trainieren solche Ereignisse zwar immer, aber wenn man sie dann erlebt, sind sie stressiger – und anders.“ Reibungspunkte habe es nicht gegeben. Weder mit der Berufsfeuerwehr Hannover noch mit Bundes- und Landespolizei sowie der Bundeswehr. „Man muss eine Sprache sprechen, dann spielt es keine Rolle, ob man es hauptberuflich oder ehrenamtlich macht“, sagt der ehrenamtliche Feuerwehrmann Blume. „Insgesamt kann man sagen, dass sich die Führungseinheit bewährt hat, es gab nur positive Kritiken.“ Die Entscheidung der Region, eine derartige Einheit aufzubauen, sei richtig gewesen.

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